Die Stunde der Wintervögel habe ich verpasst. Erst war es noch zu dunkel, dann war ich rodeln, dann war es schon zu dunkel. Dafür stelle ich den Piepmätzen jeden Tag Frühstück hin. Ist ja auch was.
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Gartenlogbuch Dezember
Schnittblumen zu Weihnachten. Eisblumen wären mir lieber.
Zweiter Weihnachtsfeiertag.
15 Grad. Mit der Kaffeetasse raus in den Garten. Der Kronsohn bringt mir Gänseblümchen. „Die schlafen gar nicht.“ Er denkt, dass ich ihn nicht richtig verstanden habe. „Nicht nachts. Auch am Tag. Im Winter ruhen sich die Pflanzen doch aus!“ Wir finden noch ein paar Herbsthimbeeren. Wo die Wintererdbeeren wären, will er nun wissen. Kinder sind ja sehr flexibel, was Jahreszeiten angeht.
Das bleibt jetzt so.
Nach dem viel zu warmen November dachte der Flieder, es ginge schon wieder los. Geht’s aber nicht, erklären ihm die Erdbeeren. Hier, kuck: Ich hab Frost auf den Blättern, und das ist erst der Anfang!
Feigen überwintern.
Ich hätte geschworen, dass auf den Terrassen des Schlosses Sanssouci in Potsdam nur Wein und nichts als Wein angepflanzt wurde. Stimmt aber gar nicht, Feigen wachsen als Spalierobst am Hang, mit Weinstöcken im Wechsel. Nun ist Potsdam nicht in Italien, jeder botanisch interessierte Mensch fragt sich sofort, wie die den Winter überstehen. Eigentlich ganz einfach: Hinter Glas. Weil aber die Feigen nicht mehr ins Gewächshaus können, kommt das Gewächshaus zu ihnen. Der Hang hat Fenster.
Endlich eine Lösung, für die ich gar kein Problem habe!
Wintersteckzwiebeln und Herbstsalat.
Im Pflanzenmarkt war ich wegen der Himbeeren. Die sollten aufhören, in Nachbars Beeten rumzuliegen. Ein paar Hölzer und etwas Draht. Ich kann leider nicht durch so einen Markt gehen, ohne kurz nachzusehen, was es alles gibt, um das Gartenleben zu verbessern. Über einen Schlauchwagen hatte ich nachgedacht, eine neue Rasenkantenschere, ein Kabel für den Rasenmäher – all das wäre nützlich. An der Hängematte bin ich gerade so vorbei gekommen, ebenso an den geblümten Schippen. Ich wollte ja bloß Hölzer und Draht für die Himbeeren, keine Angry-Bird-LEDs. Und dann haben sie was sehr gemeines gemacht im Pflanzenmarkt. Kürbisse lagen da, in allen Farben, Formen und Größen. Für Suppe, zum Schnitzen, als Dekoration. Das Jahr ist vorbei, die Beete sind leer, sagten die Kürbisse. Das hat mich so traurig gemacht, dass ich zehn kleine Herbstsalate, eine Tüte Wintersteckzwiebeln und eine mir unbekannte Anemonensorte kaufen musste. Zum sofort pflanzen.
Wintergarten
Noch zu früh zum Rauspflanzen.
Blumenerde steht auf meinem Einkaufszettel. Seit vier Wochen schon. Jemand müsste mal die Kürbisse vorziehen, Physalis säen und sich um Cosmeen kümmern. Die Kaffeebecheranpflanzung kuckt unterdessen misstrauisch raus in den verschneiten Garten. Was, da sollen wir hin? Vergiss es, ey!
Küchenkräuter im Winter
Der Kronsohn ist entzückt: Alle Kräuter sind aufgegangen. Obwohl er nicht die ganze Zeit hingekuckt hat. Geduld ist ja so’ne Sache …
Berlin am schönsten.
Wenn es im Schneetreiben verschwindet, wenn keiner mehr da ist und die, die doch da sind, drin bleiben: Dann ist Berlin am schönsten.