Die Holzbank unter der Birke. Der Lüfter summt, der Kaffee dampft. Ich denke nach und tippe was. Manchmal auch umgekehrt, aber das lösche ich dann gleich wieder. Oskar setzt sich dazu. Oskar sagt erstmal nichts. Er kuckt nur und wartet, den Kopf schräg, die Augen rund. Er wippt ein bißchen. Oskar hat immer Hunger. Großen Hunger. Als hätte er etwas nachzuholen. Großfamilie, und um jeden Krümel musste man sich balgen. Oskar ist der heruntergekommenste Spatz von ganz Berlin. Mager, zerpflückt und mit einer kahlen Stelle am Hals. Ich habe ihn halbe Brötchen wegschleppen sehen, er hat kein Gramm zugenommen. Ich überlege, ob ich ihm eine Stulle schmieren soll. Soviel Zeit hat Oskar nicht. Er haut ab, verspricht aber, später wiederzukommen.
Ich tippe weiter. Schreiben, lesen, denken, löschen, von vorne anfangen. Eine flinke Bewegung, die ich nur aus dem Augenwinkel wahrnehme. Ein Hauch orange auf der Bank mir gegenüber. „Hey, Atze!“ sage ich zu Atze. Atze sieht dermaßen überrascht aus, dass ich wünschte, ich hätte nichts gesagt. Ihm fallen alle seine Hölzchen und Stöckchen runter. Verdammt! Den Eichkater erschreckt. Er sammelt sich und seinen Kram wieder ein, springt beherzt in ein Beet voll Frauenmantel und rennt die Birke hoch.
Als der Igel hinter mir anfängt zu niesen, beschließe ich zu gehen. Großraumbüros. Ich kann so nicht arbeiten.