Als ich heute früh draußen war, um des Kronsohns frisch geschlüpfte Zuckererbsen abzudecken, sah der Garten sonnig und geblümt aus. So´n Quatsch, dachte ich. Voll der Frühling hier! Ich erwog, meine Socken auszuziehen und die Fußnägel rosa zu lackieren. Jetzt schneit es.
Gehen und Werden sind im April Nachbarn. Die Süßkirschen und Aprikosen schneien mit ihren Blütenblättern die Wege voll. Der Bärlauch ist auf dem Rückzug, daneben falten sich Rhabarberblätter auseinander. Zaghaft brechen die neuen Radieschen und Zuckererbsen durch krustige Erdschollen. Ansonsten gehört der April den Tulpen und ihren erstaunlichen Farben.
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Zu den ersten Aussaaten des Jahres gehören Erbsen und Möhren. Nebelthau erklärt, wie man die richtig sät und pflegt, wann man sie gießt und wann besser nicht. Ich wünsche mir gerade, ich hätte das Kapitel etwas eher gelesen, ich habe nämlich schon Erbsen und Möhren gesät und stelle gewisse Abweichungen fest. Häufigster Anfängerfehler: Zu dicht gesät. Meine Erbsen lagen höchstens 2 cm auseinander. Die Möhrensamen habe ich weder mit Erde vermengt noch habe ich den Boden darauf verdichtet. Bestätigen kann ich allerdings, dass die Möhren exakt in dem Moment aufgegangen sind, in dem ich den Glauben an sie verloren habe.
Auffälligstes unbekanntes Verb dieses Abschnitts: Stiefeln. Stiefeln heißt etwas anderes als laufen, gehen, schlendern oder entlang latschen. Gemeint ist, dass man den Erbsen ein Klettergerüst aus Reisig baut, an dem sie emporranken können.
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