Pflaumenkuchen

1 Springform 

550-600g Pflaumen, entsteint & halbiert

150g Zucker

150g Butter

3 Eigelb

300g Mehl

Zimt, Vanille

1) Butter und Zucker zusammen schmelzen, etwas abkühlen lassen 

2) Eigelbe und Mehl verrühren, Vanille (-zucker oder Schote) dazu, Butter-Zucker-Mischung dazu, alles zu einem Teig verkneten 

3) Springform fetten & 3/4 des Teiges in die Springform

4) Pflaumenhälften vom Rand aus nach innen Reihe für Reihe hochkant auf den Teig stellen (hochkant passen mehr drauf)

5) Zimt drüberstreuen, wenn ihr Zimt mögt

6) restlichen Teig drüberkrümeln

7) bei 180 Grad ca. 45 min backen (Ober- und Unterhitze)

Dorfleben (10)

Sommer am See. Wir leben aus dem Picknickkorb, schwimmen und trocknen wieder. Ich sehe einer Libelle zu, die sich auf einem Blatt treiben lässt, als wäre es ein Boot. Däumelinchen kommt mir gerade wie eine sehr plausible Geschichte vor. Vielleicht war ich zu lange in der Sonne.

Dorfleben (8)

Den alten Mann, der das große Gehöft an der Ecke bewirtschaftet, habe ich noch nie anders als in Arbeitshose gesehen. Die Hose muss ihre Farbe schon vor langer Zeit aufgegeben und einfach die der Landschaft angenommen haben. Verregnetes Graublau mit Straßenstaub. Der Hund des alten Mannes, Schlamm und Weizen, sieht wie ein Feldweg aus.

Die Familie, die eins der Grundstücke gekauft hat, die vorher Felder waren, schlendert in tadellos sauberen Jacken an den Pflaumenbäumen vorbei. Wie vorsichtig sie das Obst von den Bäumen pflücken, kosten und dann überlegen, wohin mit den Kernen. Der dampfende Acker ist ihren Schuhen noch nicht zu nahe gekommen. Nächsten Sommer sehen sie entweder aus wie der Hund, oder der Hof ist gepflastert.

Dorfleben (6)

Viel mehr Tätigkeit als in der Stadt konzentriert sich auf Essen und seine Zubereitung. Vielleicht, weil genug Zeit ist. Vielleicht, weil es einfach da steht, zum mitnehmen im vorbeischlendern. Wie ein Eichhörnchen sammle ich und lege Vorräte an. Ich kann nicht ohne Korb und Taschenmesser durch den Wald gehen. Nicht mal spazieren. Ich habe gestern ein Taschenmesser gekauft.

Jeder Pilz wird auf Essbarkeit geprüft. Wenn ich nur nur einzelne finde, werden sie scheibchenweise getrocknet. Weil gerade nichts anderes zur Hand war, stehen lauter Untertassen mit Kaffeefiltern und Pilzstückchen in unterschiedlichen Trocknungsstadien auf dem Küchentisch.

Wir merken uns Brombeerstellen und Pflaumenbaumalleen, wir sehen nach, wo Äpfel und Birnen reif sind. Die Nachbarin hat uns frisches Pflaumenmus geschenkt, so gut, wie meines nie wird. Ich koche dafür Marmelade und Saft, und nachher gibt es Pflaumenkuchen mit Butterstreuseln.

Dorfleben (5)

Wenn die Sonne untergeht, gehen wir schlafen. Aus praktischen Gründen: Ist das Licht aus, kommen keine Mücken rein. Die Pferdekoppel am Waldsaum im orangeroten Abendlicht ist etwas weniger lieblich, wenn wir mit Blick darauf überlegen, wo das kleine Kind seinen Schlafanzug liegen lassen hat und ob wir alle Teller und Messer und Ketchupflaschen nach dem Abendbrot mit reingenommen haben. Zum Einschlafen und zum Aufwachen gibt es Hörspiele von draußen. Ein Pferd, ein Trecker, ein Müllauto, ein paar bekloppte Berliner, noch ein Pferd, die Gänse hinter dem Haus, der Nachbarshund und wieder ein Pferd. Was mich genauso wenig weckt wie jeden vernünftigen Dorfmenschen: Der Hahn. Wenn der meint, dass er jetzt schon aufstehen muss, soll er halt. Das stört hier niemanden.

Dorfleben (4)

Vor dem Fenster steht ein Spatzenbaum. Eigentlich ein Rot- oder Weißdorn, ich war noch nie hier, wenn er blüht. Zusammen mit einem anderen Strauch verdeckt er von Jahr zu Jahr den Giebel des Hauses gegenüber ein bisschen mehr, die Schornsteine sind gerade noch zu sehen. Aber unverändert ist dieser Baum eine Art Hotel für alle Spatzen des Dorfes, die sich in der Morgensonne in seiner Krone niederlassen, ihre Gefieder putzen und wieder wegfliegen. Die dicksten Spatzen landen dabei immer auf den dünnsten Ästen, so dass der Baum aussieht, als stürme es in einem fort, und er müsste sich immerzu schütteln.

Dorfleben (3)

Am sehr frühen Morgen treffe ich die Postfrau, die die umliegenden Dörfer betreut. Sind noch ein paar Jahre bis zur Rente, sagt sie. Sie baut ein Ferienhaus aus. Für später. Der kleine Dorfkonsum im Nachbarort hat zugemacht. „Hat nie Urlaub gemacht, die Frau. Hat sich kaputt gearbeitet“, erzählt sie mir. Wir schwimmen nebeneinander über den halben See und zurück, dann geht sie zum Dienst, ich zum Frühstück. Erst am Abend sind wir wieder alle gleich und sitzen mit Feierabendbieren auf den Höfen.

Dorfleben (2)

Die Feder eines Eichelhähers. Unverwechselbar. Ewig keine gefunden. Heute aber schon, und der Kronsohn möchte sie für seine Schatztruhe. Wenn ich auch eine will, kann ich mir seine abmalen, sagt er.