Archiv der Kategorie: für Große

Ich erkläre die Gartensaison für eröffnet!

Der Kronsohn hat von Jahr zu Jahr genauere Vorstellungen davon, was im Garten wachsen soll. Die Radieschen hat er nur eingesät, um mir eine Freude zu machen. Den Zuckererbsen haben wir gemeinsam Rankhilfen gebaut, bevor er sich hingesetzt und jede einzelne Erbse in den Boden gedrückt hat. Die Ringelblumen möchte er erst kennenlernen, wenn Oma Ringelblumesalbe draus gemacht hat. Aber die Kräuter, insbesondere der Schnittlauch, gehören ihm allein. Für die erste Kräuterbutter 2017 hat er aber ein paar abgegeben: Seine Kresse vom Fensterbrett, besagten Schnittlauch, Bärlauch, Pimpinelle und Sauerampfer. Außerdem hat das liebe Kind jetzt eine Art Hochbeet, in dem Basilikum, Schnittlauch, Petersilie und Dill wachsen sollen. Vorbildlich ausgeschildert sogar. Ich weiß ja, wessen Mutter es gießen wird.

Dorfleben (1)

Als erstes habe ich die Pflaumenbäume gesehen. Bauernpflaumen, rote und gelbe Mirabellen und noch eine, die der Größe nach eine Eierpflaume sein könnte. Morgen probiere ich die. Dieses Jahr bin ich vorbereitet, dieses Jahr habe ich Einweckgläser, Pürierstab, Zimt und Vanille mitgenommen. Was man halt so braucht, im Urlaub. 

Als zweites habe ich nach dem See gesehen. Vier Erwachsene und zwei Kinder kamen mir entgegen, und meine Nachbarin mit ihrem Hund, die das keinen Zustand fand, mit den ganzen vielen Leuten. 
Ich habe drittens ohne nachzudenken gewusst, welcher meiner Schlüssel für’s Haus und welcher für die Wohnung ist. Wie nach Hause kommen: Die Füße wissen den Weg.

Auf’s Land! (1)

Wir wohnen für ein paar Tage am Rande des Dorfes, in dem ich groß geworden bin. Als erstes verändert sich das Essen. Pellkartoffeln, Quark, Leinöl. Die Kartoffeln wuchsen vorhin noch im Garten. Vielleicht sind wir hungriger als sonst, weil Draußensein hungrig macht. Vielleicht ist das Essen aber auch besser, und wir haben nur vergessen, wie gut Pellkartoffeln schmecken.

Wunschzettel für 2016.

Im Dezembergarten ist nichts los. Nicht einmal hungrige Meisen klappern mit ihren Tellern im Apfelbaum. Die kommen erst, wenn es richtig kalt ist. Also endlich Zeit für die Gartenbuchführung, für neue Pläne und für umgeknickte Ecken im Saatgutkatalog. Was darf, was muss nächstes Jahr ins Beet, und welche Werkzeuge werden gebraucht?

*Kartoffelhacke und
*Grabegabel

stehen schon lange auf der Werkzeugliste.

Bei der Baumschule Horstmann gibt es einen schwarzen Holunder, für den ich neulich ein passendes Plätzchen ausgemacht habe.

Umgeknickte Ecken hat mein Bingenheimer Saatgutkatalog auch schon ein paar.

*Rote Bete Robuschka (S.27)
*Mangold Rainbow (S.36)
*Kürbis Sweet Dumpling (S.53)
*Wildtomate Golden Currant (S.63)
*Esparsette (S.70)
*Blauer Lein (S.71)
*Orange Cosmea (S.89)

Worüber sich die hungrigen Meisen freuen dürften: Ein anständiges Futterhaus. Eins zum Hinstellen, keine Baumschaukel. Mal sehen, ob ich das noch vor dem „echten“ Winter schaffe. Einstweilen müssen die Piepmätze woanders frühstücken gehen.

Türchen auf, Geschenke!

An vielen Stellen im Internet gehen grad die Türchen auf, und Geschenke purzeln raus. Advent. Termine, Termine, Termine. Vorweihnachtsstress, Weihnachtsstress, Silvesterpartystress. Große Vorfreude: Am 4. Januar 2016 dürfen wir wieder arbeiten gehen. Spätestens. Gottseidank!

Damit das alles weniger schlimm wird und ihr die wichtigen Dinge des Lebens nicht aus den Augen verliert, geht hier exakt ein einziges Türchen auf. Drin ist ein Kalender, und zwar keineswegs versteckt. Dafür isser zu groß: Stattliche 90×63,5 cm. Ein sehr ordentliches Plakat. Tragt es in den Copyshop eures Vertrauens, druckt es aus, schreibt was rein, malt was aus oder klebt Häschen dazu. Euch fällt schon was ein. Habt´s gut, und lasst euch nicht stressen!

Download hier, bitteschön: Kalender 2016 (pdf)

Service: Schon vorgetragen sind die Berliner Schulferien & Feiertage, und zwar hoffentlich korrekt. Sagt bitte Bescheid, falls euch Fehler auffallen! Danke.

Mehr Service: Für alle, denen die Berliner Schulferien schnurzpiepe sind, gibt es den Kalender2016 in der bundesweit-Variante (pdf)!

Bitte nicht teilen!

Ich hätte sehr gerne meine Fotos aus dem Schlosspark Schönhausen in Pankow gezeigt. Das Schloss gehört zur Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Die Stiftung gestattet das Fotografieren in ihren Parkanlagen zu privaten Zwecken in geringem Umfang, ohne dass vorher eine Genehmigung eingeholt werden muss.

Ich ging bis vorgestern davon aus, dies hier sei ein privat genutztes, nicht kommerzielles Blog. Das wurde im Zusammenhang mit der Beantragung eines Presseausweises an anderer Stelle festgestellt. Ist ja nur ein Blog und kein Journalismus, sagen sie. Hat ja gar keine Vollredaktion, verdient kein Geld. Im Falle dieses Blogs ist das absolut zutreffend. Folglich ist das, was ich hier mache, keine Veröffentlichung im presserechtlichen Sinne. Ich habe 8 Leserinnen und 4 Leser. Ich kenne sie persönlich. Alle. Ich bin so nicht-kommerziell, dass ich gerne CC BY 4.0 als Lizenz verwende. Meistens vergesse ich die Lizenzangabe, denn Fotos von Salatblättern aus meinem Hinterhofgarten braucht niemand außer mir.

Weil ich mir aber einen „geringen Umfang“ nicht vorstellen konnte, habe ich bei der Stiftung nachgefragt, ob der geplante Beitrag – Fotos von Blättern, Blüten, Bäumen und Wegen – in Ordnung sei. Als nach einer Woche keine Antwort kam, hielt ich das für eine Zustimmung. Zustimmung im Sinne von „das ist so unwichtig, damit beschäftigen wir uns gar nicht“. Es gibt nämlich nicht einmal ein Formular dafür. Ich habe den Beitrag online gestellt, weil ich inzwischen vollkommen sicher war, mich damit im Rahmen des Erlaubten zu bewegen.

Am achten Tag erhielt ich eine E-Mail. Würde ich tatsächlich Pressearbeit betreiben, aktuell berichten oder wäre an Tagesgeschehen gebunden, wäre die Anfrage längst hinfällig. Aber ich blogge, und es ist mein Privatvergnügen. Jedenfalls die meiste Zeit.

Die E-Mail war freundlich, ausführlich und frei von Drohungen. Die Bearbeiterin hat sich Zeit genommen, mein Anliegen gründlich zu prüfen. Es war trotzdem keine erfreuliche E-Mail. Am Ende des Tages habe ich nicht nur die Schlossparkfotos gelöscht, sondern zusätzlich in zwei weiteren Beiträgen Bilder entfernt (und durch Illustrationen ersetzt), weil ich mich zur Einhaltung der Richtlinien technisch* nicht in der Lage sah.

Ich weiß seitdem, dass privat und genehmigungsfrei „nur das private Fotoalbum, d. h. Erinnerungsfotos“ sind. „Dies gilt nicht für Veröffentlichungen, zu denen wir auch das Internet und Social Media zählen.“ Ich finde das schwer vereinbar mit der Aufgabe, die die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten wahrnimmt, lautet doch der erste Paragraph ihrer Satzung wie folgt:

(1) Die Stiftung hat (…) die Aufgabe, die ihr übergebenen Kulturgüter zu bewahren, (…) , der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die Auswertung dieses Kulturbesitzes für die Interessen der Allgemeinheit, insbesondere in Wissenschaft und Bildung, zu ermöglichen.

Bildung. Ermöglichen. Das geht so:

The Rijksmuseum also provides free high-res TIFF files with colour reference for professional use. Please fill in the form below to order TIFF files.

Ich müsste, um mich richtlinienkonform zu verhalten, meine Fotografien verstümmeln. 800 Pixel maximale Kantenlänge bei 72 dpi. Ich müsste programmieren lernen und den Source Code meines Blogs verändern, denn die Fotos dürfen nicht downloadbar sein. Meine Vorschaubilder sind das immer, und ich kann nichts dagegen tun. Ich blogge oft mit dem Mobiltelefon als einzigem Arbeitsgerät. Fotos verwende ich so, wie sie aus der Kamera fallen. Ohne Nachbearbeitung. Es ist Teil meiner Vorstellung von bloggen.

Ich hätte der Wikipedia gerne ein paar von den Fotos zur Verfügung gestellt. Bildung. Ermöglichen. Aber gerade die dafür geeignete Lizensierung unter CC BY 4.0 ist ebenfalls ausgeschlossen:

Sie lizensieren in Ihrem bereits veröffentlichten Beitrag über das Schloss Schönhausen die Bilder jedoch unter CC BY 4,0, d. h. auch für kommerzielle Zwecke. Das ist nicht gestattet. Bitte entfernen Sie daher umgehend den Hinweis auf die Lizensierung unter Beachtung der o. g. Größen oder die Abbildungen entsprechend aus Ihrer Fotogalerie.

Das habe ich ohne zu widersprechen umgehend getan. Sogar beides. Ich bin müde, und mein Kopf tut weh.

 

Quittenduft in Flaschen.

Kein Obst duftet so aromatisch wie Quitten. Keines enttäuscht so sehr, wenn man dem Duft nachgibt und einfach reinbeißt. Trotzdem sind Quitten ein Liebling meines Gartens geworden. Nachdem ich im letzten Herbst gelernt habe, wie Quittengelee gekocht wird, ist dieses Jahr Birnen-Quitten-Saft in meine Küche eingezogen. Die Quitte verstärkt das Aroma der Birne, die Birne süßt. Auf fünf Kilo Birnen genügen allerdings 4 Stück ausgewachsene Birnenquitten. In kleine Stücke schneiden. Reichlichlich mit Wasser bedecken, vielleicht 100g Zucker dazu. Aufkochen, auskühlen lassen, durch ein Tuch seihen. Noch einmal kurz aufkochen, heiß in Flaschen abfüllen.

Wenn mir jemand ein gutes Rezept für Quittensirup empfehlen kann: Ich bin ganz Ohr!

Spitzkohl mit Apfel.

Ich hatte Kohl probiert, dieses Jahr. Brokkoli, Kohlrabi, Spitzkohl. Ich wollte wissen, ob die wachsen. Frisch gepflanzt sehen sie ganz gleich aus. Irgendwann wird was Richtiges draus. Der Brokkoli war so gut, dass ich einen Nebentrieb ausblühen lassen habe. Brokkolianbau wird forciert. Kohlrabi geht immer, den kaufe ich im Frühjahr. Heute habe ich den ersten Spitzkohl mit dem ersten Boskop-Apfel geschmort. Seitdem überlege ich, wo ich Platz für mehr Spitzkohl finde. 

Das Rezept geht so: Etwas Butter in der Pfanne schmelzen lassen, den Spitzkohl klein geschnitten dazu. Einen Apfel schälen, entkernen und in Streifen schneiden. Zum Spitzkohl in die Pfanne geben. Mit Pfeffer und Salz würzen. Mit Apfelsaft ablöschen. Schmoren, bis der Kohl so bissfest oder matschig ist, wie du ihn gut findest.