Mein Hausmeister sagt, ich soll die Rabatte ruhig leer pflücken. Denn ohnehin beabsichtige er einen Kahlschlag. „Aber die Herbstanemonen!“, jaule ich. „Ich brauch‘ die nicht. Ihr Frauen wollt doch sowas immer haben. Nimm mit!“, entgegnet mein Hausmeister.
Es ist nicht so, dass er ein Feind der Pflanze ist. Und obwohl er bestreitet, dass Männer Blumen brauchen, und er schon gar nicht, kümmert er sich darum, dass immer welche da sind. Eigenhändig hat er eine japanische Zierkirsche gepflanzt und pflegt sie mit Hingabe. Damit wir uns recht verstehen: Eine japanische Zierkirsche kann überhaupt nichts. Sie trägt bloß ein rosa Blütenschaumkrönchen, im Frühjahr.
Mein Hausmeister hat’s einfach gerne aufgeräumt auf dem Gehöft. Über den Sommer ist der Frauenmantel verblüht, der Schachtelhalm über die Ufer getreten, die Zierquitte hat den Gehweg erobert. Dazwischen siedeln die unglücklichen Anemonen. Ich pflücke wie geheißen einen Strauß und hoffe zugleich, dass die Aufräumarbeiten doch noch ein bißchen auf sich warten lassen.
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