Über Nacht hat es sich abgekühlt. Nicht stark, aber ganz gleichmäßig klopft Regen auf die Blätter. Ein See mitten im Wald. Ich bin allein hier. Ich setze die Kapuze ab, ziehe die Jacke aus, die Jeans, die Schuhe. Der Bootssteg unter meinen Füßen ist nass.
Ich erinnere mich an den Sommer, in dem ich Schwimmen gelernt habe. Morgens um sieben im Freibad, zwei Wochen lang, bei jedem Wetter. Blaue Fliesen, kalte Duschen. Ich bin geschwommen, um weniger zu frieren. Ich bin geschwommen vor Wut. Ich bin geschwommen, um nie wieder dort hin zu müssen.
Ich stehe am Ufer. Der See hat die Wärme der letzten Tage bewahrt. Ich gehe rein, langsam. Regentropfen plitschen auf meine Schultern, in mein Gesicht, auf die dunkle Wasseroberfläche. Ich tauche ein. Die ersten Züge schwimme ich noch hart und eckig. Manchmal stößt mein Fuß nach oben. Mit jedem Meter werden die Bewegungen weicher. Ich atme ein und unter Wasser wieder aus. So gleichmäßig wie der Regen.
Wow!